Zahnschmerzen
Pulpitis, Parodontitis, Zahnschmerzen?
Pulpitis (von lateinisch „Fleisch“ und griechisch -ῖτις-ítis, was Entzündung bedeutet) beschreibt eine Entzündung der Zahnpulpa, des Weichgewebekerns in der Pulpahöhle im Inneren des Zahnes.
Die Ursache bzw Reize können bakteriell toxischer, mechanischer, chemischer oder thermischer Natur sein. Allerdings ist es bei den meisten Fällen die Karies als Hauptauslöser für eine Schädigung der Pulpa verantwortlich.
Die Parodontitis ist eine fortgeschrittene Läsion durch Bakterien verursachte Erkrankung des Zahnhalteapparates, die als Gingivitis begonnen hat.
Wissenswertes
Häufige Ursachen für Zahnschmerzen
Zahnschmerzen können eine Vielzahl von Ursachen haben und sind oft ein Zeichen dafür, dass etwas mit den Zähnen oder dem Zahnfleisch nicht stimmt. Die Schmerzen können von leichtem Unbehagen bis zu starken, quälenden Schmerzen reichen und verschiedene Symptome begleiten. Hier sind einige häufige Ursachen und mögliche Behandlungen für Zahnschmerzen:
Häufige Ursachen für Zahnschmerzen
Karies (Zahnfäule)
Beschreibung: Karies entsteht durch den Abbau von Zahnschmelz durch Säuren, die von Bakterien im Zahnbelag produziert werden. Dies kann zu Löchern im Zahn führen.
Symptome: Schmerzen beim Essen oder Trinken von heißen, kalten, süßen oder sauren Lebensmitteln; spontane Zahnschmerzen.
Zahnfleischentzündung (Gingivitis)
Beschreibung: Entzündung des Zahnfleisches, oft verursacht durch schlechte Mundhygiene. Kann sich zu Parodontitis entwickeln.
Symptome: Rotes, geschwollenes Zahnfleisch, das bei Berührung bluten kann; schlechter Atem.
Zahnabszess
Beschreibung: Eine Infektion, die sich an der Wurzel eines Zahns oder im Zahnfleisch bildet, häufig durch Karies oder eine Zahnverletzung verursacht.
Symptome: Starke, pochende Schmerzen, Schwellung des Zahnfleisches oder des Gesichts, Eiterbildung, Fieber.
Zahnschmelzerosion
Beschreibung: Abbau des Zahnschmelzes durch Säureeinwirkung, die Zähne anfällig für Schmerzen macht.
Symptome: Empfindlichkeit bei heißem, kaltem, süßem oder saurem Essen und Trinken.
Zahnfraktur oder Zahnbruch
Beschreibung: Ein gebrochener oder rissiger Zahn kann Schmerzen verursachen, besonders wenn der Nerv freigelegt ist.
Symptome: Schmerzen beim Kauen, sichtbare Risse oder Brüche im Zahn.
Zahnnerventzündung (Pulpaentzündung)
Beschreibung: Entzündung des Zahnmarks (Pulpa) durch Karies, Trauma oder andere Ursachen.
Symptome: Intensiver, oft anhaltender Schmerz, der sich in den Kiefer oder den Kopf ausbreiten kann.
Zahnfehlstellung
Beschreibung: Ungünstige Zahnstellung kann zu Schmerzen durch zusätzlichen Druck oder ungleichmäßiges Kauen führen.
Symptome: Beschwerden beim Kauen oder bei der Zahnpflege.
Zahnschmerzen nach einer Zahnbehandlung
Beschreibung: Schmerzen können nach zahnärztlichen Eingriffen wie Füllungen, Wurzelbehandlungen oder Extraktionen auftreten.
Symptome: Vorübergehende Schmerzen und Sensibilität, die normalerweise mit der Heilung abklingen.
Diagnose und Behandlung
Diagnose:
Zahnarztbesuch: Der Zahnarzt wird eine gründliche Untersuchung der Zähne und des Zahnfleisches durchführen, um die genaue Ursache der Schmerzen zu ermitteln. Dazu können Röntgenaufnahmen zur Beurteilung des Zahninneren und des Kieferknochens gehören.
Behandlung:
Kariesbehandlung
Füllungen: Entfernen der kariösen Substanz und Auffüllen des Zahns mit Kompositmaterial, Amalgam oder Keramik.
Inlays/Onlays: Teilweise oder vollständige Zahnersatzlösungen, wenn der Zahn stark beschädigt ist.
Zahnfleischentzündung
Professionelle Zahnreinigung: Entfernung von Plaque und Zahnstein.
Zahnfleischbehandlung: Verwendung von Antiseptika und eventuell desensibilisierenden Gels.
Zahnabszess
Abszessdrainage: Entfernen des Eiters und Behandlung der Infektion.
Wurzelbehandlung: Wenn die Infektion bis zur Zahnwurzel reicht.
Zahnfraktur oder -bruch
Zahnreparatur: Füllungen, Kronen oder in einigen Fällen Wurzelbehandlungen zur Wiederherstellung des Zahns.
Notfallbehandlung: Bei schweren Brüchen oder Schäden.
Zahnnerventzündung
Wurzelbehandlung: Entfernen der entzündeten Pulpa und Auffüllen des Wurzelkanals.
Schmerzlinderung
Schmerzmittel: Über-the-counter Medikamente wie Ibuprofen oder Paracetamol können helfen, Schmerzen zu lindern.
Hausmittel: Temporäre Maßnahmen wie das Spülen mit warmem Salzwasser können vorübergehende Erleichterung verschaffen.
Prävention
Regelmäßige Mundhygiene: Gründliches Zähneputzen mindestens zweimal täglich und die Verwendung von Zahnseide zur Entfernung von Plaque.
Regelmäßige Zahnarztbesuche: Routineuntersuchungen und professionelle Zahnreinigungen helfen, Zahnprobleme frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.
Gesunde Ernährung: Reduzierung von zuckerhaltigen Lebensmitteln und Getränken zur Vermeidung von Karies.
Zahnschutz: Bei sportlichen Aktivitäten oder Zähneknirschen kann ein Mundschutz sinnvoll sein.
Fazit
Zahnschmerzen können auf verschiedene zugrunde liegende Probleme hinweisen und sollten nicht ignoriert werden. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung durch den Zahnarzt sind wichtig, um die Ursache der Schmerzen zu ermitteln und geeignete Maßnahmen zu ergreifen. Durch gute Mundhygiene und regelmäßige Zahnarztbesuche können viele Zahnerkrankungen und damit verbundene Schmerzen vermieden werden.
Es ist eine Zahnentzündung vorhanden aber es gibt keine Schmerzen. Woran kann das liegen?
Es gibt mehrere Gründe, warum eine Zahnentzündung keine Schmerzen verursacht:
Frühes Stadium der Entzündung: In den frühen Stadien einer Entzündung kann es sein, dass noch keine signifikante Schmerzempfindung auftritt. Der Körper hat möglicherweise noch nicht ausreichend entzündliche Substanzen freigesetzt, die Schmerzrezeptoren aktivieren.
Abgestorbene Zahnnerven: Wenn die Entzündung den Zahnnerv (Pulpa) erreicht und dieser abstirbt (Nekrose), kann der Nerv keine Schmerzsignale mehr senden. In diesem Fall könnte der Zahn keine Schmerzen mehr verursachen, obwohl eine Entzündung weiterhin vorhanden ist.
Chronische Entzündung: Bei einer chronischen Entzündung hat sich der Körper möglicherweise an den Entzündungsprozess gewöhnt, und die Schmerzintensität kann geringer sein oder ganz fehlen.
Individuelle Schmerzempfindlichkeit: Die Schmerzempfindlichkeit variiert von Person zu Person. Manche Menschen haben eine höhere Schmerzschwelle und nehmen den Schmerz weniger intensiv wahr.
Lage der Entzündung: Wenn die Entzündung in einem Bereich liegt, der weniger schmerzempfindlich ist, wie z.B. im Kieferknochen (bei einer apikalen Parodontitis), kann es sein, dass keine Schmerzen gespürt werden.
Trotz fehlender Schmerzen ist eine Zahnentzündung ein ernstes Problem und sollte von einem Zahnarzt untersucht und behandelt werden, um schwerwiegendere Komplikationen zu vermeiden.
Wann hat man Schmerzen bei einer Zahnentzündung
Es gibt mehrere Gründe, warum eine Zahnentzündung keine Schmerzen verursacht:
Frühes Stadium der Entzündung: In den frühen Stadien einer Entzündung kann es sein, dass noch keine signifikante Schmerzempfindung auftritt. Der Körper hat möglicherweise noch nicht ausreichend entzündliche Substanzen freigesetzt, die Schmerzrezeptoren aktivieren.
Abgestorbene Zahnnerven: Wenn die Entzündung den Zahnnerv (Pulpa) erreicht und dieser abstirbt (Nekrose), kann der Nerv keine Schmerzsignale mehr senden. In diesem Fall könnte der Zahn keine Schmerzen mehr verursachen, obwohl eine Entzündung weiterhin vorhanden ist.
Chronische Entzündung: Bei einer chronischen Entzündung hat sich der Körper möglicherweise an den Entzündungsprozess gewöhnt, und die Schmerzintensität kann geringer sein oder ganz fehlen.
Individuelle Schmerzempfindlichkeit: Die Schmerzempfindlichkeit variiert von Person zu Person. Manche Menschen haben eine höhere Schmerzschwelle und nehmen den Schmerz weniger intensiv wahr.
Lage der Entzündung: Wenn die Entzündung in einem Bereich liegt, der weniger schmerzempfindlich ist, wie z.B. im Kieferknochen (bei einer apikalen Parodontitis), kann es sein, dass keine Schmerzen gespürt werden.
Trotz fehlender Schmerzen ist eine Zahnentzündung ein ernstes Problem und sollte von einem Zahnarzt untersucht und behandelt werden, um schwerwiegendere Komplikationen zu vermeiden.
Was verusacht den Schmerz bei einer Zahnentzündung
Der Schmerz bei einer Zahnentzündung wird durch mehrere Faktoren verursacht, die alle mit der Reaktion des Körpers auf die Entzündung und die damit verbundenen Prozesse zusammenhängen:
Entzündungsreaktion:
Freisetzung von Entzündungsmediatoren: Bei einer Entzündung werden Substanzen wie Prostaglandine, Histamin und Zytokine freigesetzt, die Schmerzrezeptoren aktivieren und die Schmerzempfindung verstärken.
Schwellung: Die Entzündung führt zu einer Schwellung des Gewebes. Diese Schwellung übt Druck auf die Nervenenden im betroffenen Bereich aus, was zu Schmerzen führt.
Druck auf den Zahnnerv:
Wenn die Entzündung die Zahnpulpa (das weiche Gewebe im Inneren des Zahns) erreicht, kann der dadurch entstehende Druck auf den Zahnnerv zu intensiven Schmerzen führen. Der Zahnnerv ist sehr empfindlich, und jede Art von Druck oder Reizung kann starke Schmerzen verursachen.
Eiterbildung und Abszess:
Wenn sich ein Abszess (eine Eiteransammlung) bildet, kann der Druck im Gewebe erheblich zunehmen, was zu starken, pochenden Schmerzen führt. Der Schmerz kann sich verschlimmern, wenn der Abszess größer wird und mehr Druck auf das umliegende Gewebe und die Nerven ausübt.
Reizung durch äußere Einflüsse:
Thermische Reize: Heiße oder kalte Speisen und Getränke können die Entzündung verschlimmern und Schmerzen auslösen.
Mechanische Reize: Kauen, Beißen oder Berühren des betroffenen Zahns kann den entzündeten Bereich reizen und Schmerzen verursachen.
Schädigung des umgebenden Gewebes:
Die Entzündung kann auch das umliegende Zahnfleisch und den Kieferknochen betreffen, was zu zusätzlichen Schmerzen führt. Wenn sich die Entzündung auf diese Bereiche ausdehnt, kann es zu tiefen, drückenden Schmerzen kommen, die durch Bewegung oder Druck auf den betroffenen Bereich verschlimmert werden.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Schmerz bei einer Zahnentzündung hauptsächlich durch die Reizung und Schädigung des Zahngewebes und der umgebenden Strukturen durch die Entzündungsreaktion verursacht wird. Die Reaktion des Körpers auf die Entzündung und die daraus resultierende Schwellung, Druckbildung und Eiteransammlung spielen eine zentrale Rolle bei der Entstehung der Schmerzen.
Hausmittel, die bei Zahnschmerzen helfen könnten
Bei Zahnschmerzen empfehlen wir immer einen Zahnarztbesuch, da noch harmlose Schmerzen, können sich zu einer lebensbedrohlichen Entzündung entwickeln. Allerdings können Zahnschmerzen zu besonderen unpassenden Zeiten auftreten, wie zum Beispiel an Urlaubstagen, wo der eigene Zahnarzt oder die nächstgelegene Apotheke geschlossen hat. Mit den folgenden bewährten Hausmitteln vergeht vielleicht die Zeit mit weniger Schmerzen.
Kochsalzlösung: Dies ist vielleicht das schnellste und einfachste Mittel gegen Zahnschmerzen. Nehmen Sie lauwarmes Wasser und mischen Sie es mit einem Löffel Salz. Spülen Sie mehrmals für 1-2 Minuten dort, wo es schmerzt.
Nelkelöl oder Gewürznelke: Legen Sie einfach eine Gewürznelke oder ein ein paar Tropfen mit einem Watesptäbchen auf die schmerzende Stelle. Dies ist ein hervorragendes Mittel zur Linderung von Zahnschmerzen. Nelkenöl ist ein wirksames natürliches Heilmittel gegen die Schmerzen, das durch das enthaltene Eugenol desinfizierend, leicht lokal betäubend und schmerzlindernd wirkt.
Chlorhexidin (CHX): Es ist eine zahnmedizinische Mundspülung, die stärker desinfizierend als gewöhnliche Hausmittel ist, wenn sie mit einer Konzentration von 0,2 % verwendet wird.
Um die Ursache der Schmerzen definitiv zu beheben, stehen wir gerne zur Verfügung und zwar auch öfters am Wochenenden. Nehmen Sie Kontakt mit uns auf und wir werden versuchen baldmöglichst einen Termin vereinbaren.
✉️ praxis@orthodont-ch.com
📞 031 318 31 13
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Einteilung der Pulpitis
Akute Entzündungen
pulpitis acuta partialis serosa (coronalis)
pulpitis acuta totalis serosa (radicularis)
pulpitis acuta partialis purulenta
pulpitis acuta totalis purulenta
Pulpitis acuta partialis serosa
Kälte Schmerz
noch Schmerz per Reiz, jedoch länger anhaltend
selten auch spontan
Nachtbeschwerden intermittierend
lokalisierbar
Pulpitis acuta totalis serosa
Tag und Nacht Schmerzen
Zahn nicht mehr lokalisierbar, irradierend
ausstrahlender, ausgebreiteter Schmerz
dauerhafter Schmerz
perkussionsempfindlich
Pulpitis acuta partialis und totalis purulenta
oft eitrig
perkussionsmepfndlich
nachts tritt Wärmeschmerz auf
Kälte erscheint lindernd
eventuell merkwürrdiger Geschmack
Chronische Entzündungen
pulpitis chronica clausa (geschlossen) abscendens
pulpitis chronica aperta (offen) ulcerosa
pulpitis chronica aperta granulomatosa (Pulpenpolyp)
Pulpitis chronica clausa abscendens
Häugiste Form
sie verlaüft oft unbemerkt
erkannt wird sie meist per Zufallsbefund
Pulpitis chronica aperta ulcerosa
Oft bei Milchzähne
schmerzhaft
bildet narbige Veränderung
ulzerierende Pulpaoberfläche
Pulpitis chronica aperta granulomatosa
Oft bei Milchzähne
schmerzhaft
bildet narbige Veränderung
durchkariösen Reiz erfolgt eine Umwandlung von Pulpagewege zu Granulationsgewebe
Therapie
In der Therapie ist zu unterscheiden, ob die Vitalität der Pulpa erhalten werden kann (reversible Pulpitis) oder eine Wurzelkanalbehandlung (irreversible Pulpitis) indiziert ist.
Zu den Therapiemassnahmen bei einer reversiblen Pulpitis stehen die indirekte (nicht eröffnete Pulpa), die direkte (eröffnete Pulpa) Überkappung mittels ein Kalziumhydroxidpräparat oder die Vitalamputation oder Pulpotomie zur Verfügung.
Liegt eine irreversible Pulpitis, ist eine Wurzelkanalbehandlung indiziert.
Einteilung der Parodontitis
Gingivopathien
Chronische Parodontitis
Aggressive Parodontitis
Parodontitis als Manifestation systemischer Erkrankungen
Nekrotisierende parodontale Erkrankungen
Abszesse des Parodonts
Parodontitis im Zusammenhang mit endodontalen Läsionen
Entwicklungsbedingte oder erworbene Deformationen und Zustände
Gingivopathien
Rötung, Schwellung des Zahnfleiches
Zahnfleischblutung
Chronische Parodontitis
langsam, überwiegend horizontaler Knochenabbau
häufigste diagnostizierte Parodontitisform
bei Ewachsenen etwa ab dem 40 Lebensjahr, möglich aber auch bei Kindern und Jungendlichen
evtl. Zahnfleischrückgang
Aggressive Parodontitis
meist jungeren Patienten (zwischen Pubertät und ca 30 Lebensjahr)
rascher Verlauf
familiäre Häufung bei sonst gesunden Patienten
Parodontitis als Manifestation systemischer Erkrankungen
hämatologische Erkrankung (Neutropenien, Leukämie)
genetisch bedingte Erkrankung (Down-Syndrom, Papillon-Lefévre-Syndrom, Chediak-Higashi-Syndrom)
Therapie
Die mechanische Entfernung der supra- und besonders der subgingivalen Plaque gehört zu den zentralen Behandlungsmaßnahmen im Rahmen der Parodontitistherapie.
Die systematische Parodontitistherapie gliedert sich in vier Abschnitte:
systemische Phase
Hygienephase (oder Initialtherapie oder nichtchirurgische Therapie)
korrektive Phase (chirurgische Therapie und prothetische Versorgung)
Betreuungsphase oder Erhaltungstherapie (Recall)