Zahn
Reinigung
Gesunde Zähne und gesundes Zahnfleisch ein Leben lang
Mit der richtigen Prophylaxe kann jeder dieses Ziel erreichen. Je früher
man mit der Prophylaxe beginnt, umso eher können zahnärztliche Eingriffe vermieden werden.
Karies und Parodontitis sind multifaktorielle Erkrankungen. Hauptauslöserauslöser sind jedoch immer bakterielle Plaque. Durch die proffessionelle Zahnreinigung kann das Risiko von Karies und Parodontitis deutlich reduziert werden.
Ablauf:
Gründliche Reinigung
Politur
Fluoridierung
Tipps zur richtigen Zahnpflege
Die Zahnreinigung beteiligt sich ausserdem an der Vorbeugung allgemeinmedizinischer Erkrankungen wie z. B. Erkrankungen der Lunge, des Herz-Kreislauf-Systems, des Magen-Darm-Bereichs und Diabetes.
wissenswertes
Was ist genau eine professionelle Zahnreinigung (Dentalhygiene)?
Eine professionelle Zahnreinigung (PZR) ist eine präventive zahnmedizinische Maßnahme, die von speziell geschultem Fachpersonal, meist Zahnärzten oder zahnmedizinischen Prophylaxeassistenten, durchgeführt wird. Ziel der PZR ist es, harte und weiche Zahnbeläge zu entfernen, die tägliche Mundhygiene zu ergänzen und das Risiko von Karies, Parodontitis und anderen Mundkrankheiten zu reduzieren. Hier sind die wesentlichen Schritte und Aspekte einer professionellen Zahnreinigung:
Untersuchung: Zu Beginn der PZR erfolgt eine gründliche Untersuchung der Zähne und des Zahnfleisches. Der Zahnarzt oder die Prophylaxeassistentin beurteilt den Zustand der Mundhygiene und identifiziert problematische Bereiche.
Entfernung von Belägen: Harte Beläge (Zahnstein) und weiche Beläge (Plaque) werden mit speziellen Instrumenten entfernt. Hierzu gehören Ultraschallgeräte, Handinstrumente und manchmal auch Pulverstrahlgeräte (Air-Flow). Diese Verfahren sorgen dafür, dass auch schwer zugängliche Bereiche gereinigt werden.
Reinigung der Zahnzwischenräume: Zahnseide, Interdentalbürsten oder spezielle Instrumente werden verwendet, um die Zahnzwischenräume gründlich zu reinigen. Dies ist wichtig, da sich in diesen Bereichen besonders leicht Beläge und Speisereste ansammeln.
Politur: Nach der Entfernung der Beläge werden die Zähne poliert. Die Politur sorgt für glatte Zahnoberflächen, auf denen sich Bakterien und Beläge weniger leicht anhaften können. Hierbei werden Polierpasten oder Polierbürsten verwendet.
Fluoridierung: Zum Abschluss der PZR wird oft ein Fluoridlack oder -gel auf die Zähne aufgetragen. Dies stärkt den Zahnschmelz und erhöht den Schutz vor Karies.
Beratung und Instruktion: Der Patient erhält individuelle Tipps und Empfehlungen zur Verbesserung der Mundhygiene. Dies umfasst Anleitungen zur richtigen Putztechnik, die Verwendung von Zahnseide oder Interdentalbürsten und ggf. Hinweise zu zahngesunder Ernährung.
Vorteile einer professionellen Zahnreinigung
Vorbeugung: Regelmäßige PZR hilft, Karies und Parodontitis vorzubeugen.
Mundgesundheit: Sie trägt zur allgemeinen Mundgesundheit bei und kann Mundgeruch reduzieren.
Ästhetik: Die Zähne erscheinen sauberer und heller.
Langfristiger Zahnerhalt: Durch die Entfernung von Belägen und Bakterien wird das Risiko für Zahnverlust verringert.
Wie verhindert eine professionelle Zahnreinigung die Karies?
Eine professionelle Zahnreinigung (PZR) trägt auf verschiedene Weise zur Vorbeugung von Karies bei:
Entfernung von Plaque und Zahnstein:
Plaque: Plaque ist ein klebriger, farbloser Film aus Bakterien, der sich ständig auf den Zähnen bildet. Wenn Plaque nicht regelmäßig entfernt wird, kann sie zu Karies führen. Die Bakterien in der Plaque produzieren Säuren, die den Zahnschmelz angreifen und Löcher verursachen.
Zahnstein: Wenn Plaque nicht entfernt wird, kann sie verhärten und zu Zahnstein (auch Kalkül genannt) werden. Zahnstein bietet eine raue Oberfläche, auf der sich noch mehr Plaque ansammeln kann. Die professionelle Zahnreinigung entfernt sowohl Plaque als auch Zahnstein gründlich.
Reinigung schwer zugänglicher Bereiche:
Manche Bereiche im Mund sind schwer mit Zahnbürste und Zahnseide zu erreichen, wie z.B. Zahnzwischenräume und die hinteren Backenzähne. Eine PZR ermöglicht es, diese schwer zugänglichen Stellen gründlich zu reinigen, was die Ansammlung von Karies verursachenden Bakterien verhindert.
Politur der Zähne:
Nach der Entfernung von Plaque und Zahnstein werden die Zähne poliert. Diese Politur glättet die Zahnoberflächen, wodurch es Bakterien und Plaque erschwert wird, sich wieder anzulagern. Weniger Bakterien und Plaque bedeuten ein geringeres Kariesrisiko.
Fluoridierung:
Fluorid, das oft nach der Reinigung aufgetragen wird, stärkt den Zahnschmelz und macht ihn widerstandsfähiger gegen die Säureangriffe der Karies verursachenden Bakterien. Dies bietet einen zusätzlichen Schutz gegen die Entstehung von Karies.
Individuelle Beratung und Instruktion:
Während der PZR erhält der Patient individuelle Tipps zur Verbesserung der täglichen Mundhygiene. Dies kann Anleitungen zur richtigen Putztechnik, zur Verwendung von Zahnseide und Interdentalbürsten sowie Ernährungstipps umfassen. Eine verbesserte häusliche Mundhygiene trägt entscheidend zur Kariesvorbeugung bei.
Erkennung und Behandlung von Frühstadien:
Während der PZR untersucht der Zahnarzt oder die Prophylaxeassistentin die Zähne und das Zahnfleisch gründlich. Frühstadien von Karies können so erkannt und sofort behandelt werden, bevor sie sich zu größeren Problemen entwickeln.
Durch diese Maßnahmen reduziert die professionelle Zahnreinigung die Menge an kariogenen (kariesverursachenden) Bakterien im Mund, stärkt den Zahnschmelz und fördert eine bessere Mundhygiene, wodurch das Kariesrisiko signifikant verringert wird.
Was ist inaktive Karies?
Inaktive Karies, auch als "stabile Karies" oder "nicht-aktive Karies" bezeichnet, ist ein Zustand, bei dem sich Kariesläsionen nicht weiter verschlechtern oder fortschreiten. Diese Art von Karies ist im Vergleich zu aktiver Karies stabil, da sie keine signifikanten Veränderungen in Größe oder Schwere aufweist. Hier sind einige wichtige Aspekte der inaktiven Karies:
Merkmale von inaktiver Karies
Stabilität:
Inaktive Karies bleibt über einen längeren Zeitraum hinweg unverändert. Es gibt keine Zunahme der Kariesausdehnung oder Verschlechterung des Zahnschmelzes.
Veränderungen im Erscheinungsbild:
Die Kariesläsionen können eine andere Farbe oder Textur aufweisen als aktive Karies. Sie sind oft weniger feucht und können grau oder bräunlich erscheinen.
Fehlen von Symptomen:
Inaktive Karies verursacht oft keine Schmerzen oder Symptome, was zu ihrer Stabilität beiträgt. Es gibt keinen anhaltenden oder zunehmenden Schmerz, der auf ein Fortschreiten der Karies hinweist.
Ursachen und Gründe für inaktive Karies
Verbesserte Mundhygiene:
Durch regelmäßiges und gründliches Zähneputzen, Zahnseide und andere Mundhygienemaßnahmen kann das Fortschreiten der Karies gestoppt werden. Plaque wird reduziert, und die Säureproduktion der Bakterien wird verringert.
Ernährungsumstellung:
Eine Reduzierung des Zuckerkonsums und eine ausgewogene Ernährung können dazu beitragen, dass die Karies nicht weiter fortschreitet, da weniger Nährstoffe für die Kariesbakterien vorhanden sind.
Fluoridanwendung:
Die Anwendung von Fluorid, sei es durch fluoridhaltige Zahnpasta oder professionelle Fluoridbehandlungen, kann helfen, den Zahnschmelz zu remineralisieren und die Karies zu stabilisieren.
Regelmäßige zahnärztliche Kontrollen:
Zahnärzte können durch regelmäßige Kontrollen und professionelle Zahnreinigungen die Karies überwachen und behandeln, um zu verhindern, dass sie aktiv wird.
Behandlung und Management von inaktiver Karies
Überwachung:
Inaktive Karies wird oft überwacht, um sicherzustellen, dass sie nicht aktiv wird. Der Zahnarzt überprüft regelmäßig den Zustand der Kariesläsion.
Remineralisation:
Fluoridbehandlungen und remineralisierende Zahnpasten können verwendet werden, um den Zahnschmelz zu stärken und die Karies zu stabilisieren.
Zahnreparaturen:
In einigen Fällen kann es notwendig sein, kleine kosmetische oder funktionelle Reparaturen vorzunehmen, um die Kariesläsion zu versiegeln und weiteren Schäden vorzubeugen.
Patientenaufklärung:
Der Zahnarzt informiert den Patienten über die Bedeutung der Mundhygiene und gegebenenfalls notwendige Anpassungen im Lebensstil, um die inaktive Karies zu überwachen und das Fortschreiten zu verhindern.
Unterschiede zur aktiven Karies
Aktive Karies ist durch eine kontinuierliche Zunahme von Schäden am Zahnschmelz gekennzeichnet. Sie wird durch eine ständige Säureproduktion von Bakterien verursacht, die den Zahnschmelz erodiert und zu fortschreitenden Löchern oder Kavitäten führt.
Inaktive Karies hingegen zeigt keine solchen Fortschritte und bleibt stabil. Es ist wichtig, zwischen diesen beiden Zuständen zu unterscheiden, um die geeignete Behandlungsstrategie festzulegen.
Fazit
Inaktive Karies ist eine stabile Form von Karies, bei der sich die Läsionen nicht weiter verschlechtern oder wachsen. Sie kann durch gute Mundhygiene, fluoridhaltige Produkte und regelmäßige zahnärztliche Überwachung stabilisiert werden. Es ist wichtig, inaktive Karies zu überwachen und geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um sicherzustellen, dass sie nicht aktiv wird und keine weiteren Zahngesundheitsprobleme verursacht.
Welche Zahnputztechniken gibt es?
Es gibt mehrere Zahnputztechniken, die darauf abzielen, die Zähne effektiv zu reinigen und das Zahnfleisch gesund zu halten. Hier sind einige der gängigsten Techniken:
1. Bass-Technik
Methode: Die Zahnbürste wird in einem 45-Grad-Winkel zur Zahnfleischlinie gehalten. Die Borsten sollten leicht in den Zahnfleischsaum eindringen.
Bewegung: Kleine, sanfte, rüttelnde Bewegungen werden gemacht, um Plaque und Speisereste zu entfernen.
Vorteile: Effektiv bei der Entfernung von Plaque im Zahnfleischsaum und bei der Prävention von Zahnfleischentzündungen.
2. Stillman-Technik
Methode: Ähnlich wie die Bass-Technik, aber die Bürste wird so platziert, dass die Borsten teilweise auf dem Zahnfleisch und teilweise auf den Zähnen liegen.
Bewegung: Leicht rüttelnde Bewegungen, während die Bürste sanft von der Zahnfleischlinie weg zu den Kauflächen gezogen wird.
Vorteile: Hilft dabei, das Zahnfleisch zu massieren und zu stimulieren.
3. Charters-Technik
Methode: Die Zahnbürste wird in einem 45-Grad-Winkel zur Zahnoberfläche, aber weg vom Zahnfleischsaum, platziert.
Bewegung: Mit kurzen, kreisenden oder rüttelnden Bewegungen wird die Zahnbürste entlang der Zahnfleischlinie bewegt.
Vorteile: Besonders nützlich für Patienten mit Zahnfleischerkrankungen oder nach einer Zahnfleischoperation.
4. Fones-Technik
Methode: Die Zahnbürste wird senkrecht auf die Zahnoberfläche gesetzt.
Bewegung: Große, kreisförmige Bewegungen, die alle Zähne gleichzeitig reinigen.
Vorteile: Einfach zu erlernen und geeignet für Kinder oder Menschen mit eingeschränkter motorischer Fähigkeit.
5. Hoch-Tief-Technik (Rolling Stroke-Technik)
Methode: Die Borsten werden auf die Zahnfleischlinie gesetzt und dann in einer rollenden Bewegung von der Zahnfleischlinie zu den Zahnspitzen geführt.
Bewegung: Eine rollende oder schwenkende Bewegung wird verwendet, um Plaque und Speisereste zu entfernen.
Vorteile: Einfach anzuwenden und gut für die tägliche Pflege.
6. KAI-Technik (Kauflächen-Außenflächen-Innenflächen)
Methode: Diese Technik ist eine systematische Methode, die Kauflächen, Außenflächen und Innenflächen der Zähne in einer bestimmten Reihenfolge reinigt.
Bewegung:
Kauflächen: Mit Vor- und Rückbewegungen.
Außenflächen: Mit kleinen kreisenden Bewegungen.
Innenflächen: Mit kleinen kreisenden Bewegungen oder von der Zahnfleischlinie zu den Zahnspitzen in einer rollenden Bewegung.
Vorteile: Strukturiert und einfach zu befolgen, besonders gut für Kinder geeignet.
7. Elektrische Zahnbürstentechniken
Methode: Die Zahnbürste wird auf den Zahn gesetzt und eingeschaltet.
Bewegung: Die Zahnbürste wird langsam von Zahn zu Zahn bewegt, wobei die Borsten die Arbeit übernehmen.
Vorteile: Effektive Entfernung von Plaque und einfach in der Anwendung.
Jede dieser Techniken hat ihre eigenen Vor- und Nachteile, und die Wahl der richtigen Technik kann von individuellen Bedürfnissen und Empfehlungen des Zahnarztes abhängen. Es ist wichtig, dass die Zahnputztechnik regelmäßig und gründlich angewendet wird, um eine optimale Mundgesundheit zu gewährleisten.
Was ist Plaque?
Plaque ist ein weicher, klebriger Biofilm, der sich auf den Zähnen und dem Zahnfleisch bildet. Er besteht aus Bakterien, Speiseresten, und verschiedenen anderen Substanzen, die sich mit Speichel verbinden. Plaque kann sich schnell bilden und ist der Hauptverursacher von Karies und Zahnfleischerkrankungen. Hier sind die wesentlichen Informationen zu Plaque:
Zusammensetzung von Plaque
Bakterien:
Plaque enthält eine Vielzahl von Bakterienarten, die sich auf den Zähnen ansiedeln. Diese Bakterien ernähren sich von Zucker und Kohlenhydraten aus der Nahrung und produzieren Säuren, die den Zahnschmelz angreifen.
Speisereste:
Reste von Lebensmitteln und Getränken, die sich in den Zahnzwischenräumen und an den Zahnoberflächen festsetzen.
Speichel:
Speichel enthält Enzyme und andere Stoffe, die zur Bildung des Plaques beitragen können, indem sie die Anhaftung von Bakterien und anderen Partikeln an den Zähnen erleichtern.
Zelltrümmer:
Abgestorbene Zellen aus dem Mundraum, die sich ebenfalls im Plaque ansammeln.
Bildung von Plaque
Schnelle Ansammlung: Plaque beginnt sich bereits 1-2 Stunden nach der letzten Zahnreinigung zu bilden. Es haftet an den Zahnoberflächen und in den Zahnzwischenräumen.
Kombination von Substanzen: Speisereste und Speichel kombinieren sich, um eine klebrige Schicht zu bilden, die Bakterien ansammelt.
Folgen der Plaquebildung
Karies:
Die Bakterien im Plaque produzieren Säuren, die den Zahnschmelz angreifen und zu Karies führen können. Übermäßige Säureproduktion kann die Zahnhartsubstanz auflösen und Löcher in den Zähnen verursachen.
Zahnfleischerkrankungen:
Plaque, insbesondere wenn es sich in Zahnfleischtaschen ansammelt, kann Entzündungen des Zahnfleisches (Gingivitis) verursachen. Unbehandelt kann dies zu schwerwiegenderen Erkrankungen wie Parodontitis führen, die das Zahnfleisch und den Kieferknochen schädigen.
Schlechte Mundgeruch:
Die Bakterien im Plaque können unangenehmen Mundgeruch (Halitosis) verursachen.
Zahnsteinbildung:
Wenn Plaque nicht regelmäßig entfernt wird, kann es sich verhärten und zu Zahnstein (auch als Calculus bezeichnet) werden. Zahnstein ist viel schwieriger zu entfernen und kann zusätzliche Zahn- und Zahnfleischprobleme verursachen.
Prävention und Entfernung von Plaque
Regelmäßige Zahnpflege:
Zähneputzen: Zwei Mal täglich Zähneputzen mit fluoridhaltiger Zahnpasta hilft, Plaque zu entfernen und die Bildung von Karies und Zahnfleischerkrankungen zu verhindern.
Zahnseide: Die Verwendung von Zahnseide oder Interdentalbürsten entfernt Plaque und Speisereste aus den Zahnzwischenräumen, die mit der Zahnbürste schwer zu erreichen sind.
Mundspülungen:
Antibakterielle Mundspülungen: Diese können helfen, die Bakterienzahl im Mund zu reduzieren und Plaquebildung zu verhindern.
Regelmäßige Zahnarztbesuche:
Professionelle Reinigung: Regelmäßige Zahnreinigungen beim Zahnarzt entfernen Plaque und Zahnstein, die sich trotz guter Mundhygiene ansammeln können.
Kontrollen: Der Zahnarzt kann Plaque-bedingte Probleme frühzeitig erkennen und behandeln.
Fazit
Plaque ist ein klebriger Biofilm, der sich kontinuierlich auf den Zähnen bildet und die Hauptursache für Karies und Zahnfleischerkrankungen ist. Eine gute Mundhygiene, regelmäßige Zahnarztbesuche und die richtige Pflege sind entscheidend, um Plaque zu kontrollieren und Zahngesundheitsprobleme zu vermeiden.
Welche Bakterien gibt es im Mund?
Im Mundraum leben eine Vielzahl von Bakterien, die eine komplexe Mikrobiota bilden. Diese Bakterien sind ein natürlicher Bestandteil der Mundflora und spielen sowohl nützliche als auch potenziell schädliche Rollen. Hier sind einige der häufigsten Bakterienarten, die im Mund vorkommen, sowie ihre Funktionen und Auswirkungen auf die Mundgesundheit:
1. Streptococcus-Arten
Streptococcus mutans:
Funktion: Hauptverursacher von Karies. Diese Bakterien produzieren Säuren, die den Zahnschmelz angreifen und Karies verursachen.
Vorkommen: Finden sich häufig auf der Zahnoberfläche und in der Plaque.
Streptococcus sanguinis:
Funktion: Trägt zur Bildung einer gesunden Mundflora bei und kann helfen, das Wachstum von krankheitsverursachenden Bakterien zu hemmen.
Vorkommen: Kommt in der Mundhöhle vor, insbesondere auf den Zähnen und dem Zahnfleisch.
Streptococcus salivarius:
Funktion: Häufig in der Mundhöhle vorkommend, trägt zur Aufrechterhaltung einer gesunden Mundflora bei.
Vorkommen: Findet sich im Speichel und auf der Zunge.
2. Lactobacillus-Arten
Lactobacillus acidophilus:
Funktion: Produziert Milchsäure, die zur Verschärfung von Karies beitragen kann, wenn sie sich in großen Mengen ansammelt.
Vorkommen: Findet sich oft in Bereichen mit schlechter Mundhygiene und in der Nähe von Kariesläsionen.
3. Actinomyces-Arten
Actinomyces israelii:
Funktion: Beteiligung an der Bildung von Plaque und Zahnstein. Kann auch mit bestimmten Erkrankungen des Zahnfleisches in Verbindung gebracht werden.
Vorkommen: Auf den Zahnoberflächen und in Zahnfleischtaschen.
4. Porphyromonas-Arten
Porphyromonas gingivalis:
Funktion: Ein bedeutender Erreger von Parodontitis (Zahnfleischerkrankung). Diese Bakterien produzieren Enzyme, die das Zahnfleisch schädigen und Entzündungen verursachen können.
Vorkommen: In Zahnfleischtaschen und bei Parodontalerkrankungen.
5. Prevotella-Arten
Prevotella intermedia:
Funktion: Beteiligung an Zahnfleischerkrankungen und abszessbildenden Infektionen im Mundraum.
Vorkommen: Besonders häufig in entzündeten Zahnfleischtaschen.
6. Fusobacterium-Arten
Fusobacterium nucleatum:
Funktion: Spielt eine Rolle bei der Bildung von Zahnbelag und ist häufig in Bereichen mit fortgeschrittener Parodontitis zu finden.
Vorkommen: In der Plaque und in Zahnfleischtaschen.
7. Treponema-Arten
Treponema denticola:
Funktion: Ein weiterer Erreger von Parodontitis, der mit schwerwiegenderen Formen der Zahnfleischerkrankung in Verbindung gebracht wird.
Vorkommen: In tiefen Zahnfleischtaschen und bei schweren Parodontalerkrankungen.
8. Neisseria-Arten
Neisseria sicca:
Funktion: Trägt zur normalen Mundflora bei und kann helfen, das Wachstum pathogener Bakterien zu kontrollieren.
Vorkommen: Im Speichel und auf der Schleimhaut der Mundhöhle.
9. Veillonella-Arten
Veillonella parvula:
Funktion: Diese Bakterien können dabei helfen, die Säureproduktion anderer Bakterien abzubauen und tragen zur allgemeinen Mundgesundheit bei.
Vorkommen: In der Mundhöhle, insbesondere in Verbindung mit anderen Bakterienarten.
Auswirkungen auf die Mundgesundheit
Nützliche Bakterien: Viele Bakterien im Mund sind harmlos oder sogar vorteilhaft, da sie helfen, die Balance der Mundflora aufrechtzuerhalten und das Wachstum pathogener Mikroben zu kontrollieren.
Schädliche Bakterien: Einige Bakterien, insbesondere Streptococcus mutans und bestimmte Arten von Porphyromonas und Fusobacterium, können zu Karies, Zahnfleischerkrankungen und anderen Mundgesundheitsproblemen beitragen.
Fazit
Die Mundflora ist ein komplexes Zusammenspiel von Bakterien, die sowohl nützliche als auch potenziell schädliche Funktionen haben. Eine gute Mundhygiene, einschließlich regelmäßigen Zähneputzens, Zahnseide und Zahnarztbesuchen, hilft, das Gleichgewicht der Mundflora zu erhalten und das Risiko von Karies und Zahnfleischerkrankungen zu reduzieren.