Frühbehandlung (interzeptive Behandlung)
Eine kieferorthopädische Frühbehandlung findet zwischen dem 4. und 9. Lebensjahr statt. Zu diesem Alter sind noch Milchzähne vorhanden, oder ist es gemischt aus Milchzähne und bleibenden Zähnen. Durch diese frühzeitige Behandlung lassen sich potenzielle spätere Behandlungen, die zeitintensiv sind, vermieden werden.
Indikationen
Frühzeitiger Milchzahnverlust
z.B. durch Extraktion oder Unfall. Um spätere Platzmangelprobleme zu vermeiden, sollte ein Platzhalter eingesetzt werden. So bleibt der Platz für die bleibenden Nachfolger erhalten.
Offener Biss
Durch Angewohnheiten, wie Lutschen, Lippen-, Wangenbeissen, Zungeneinlagerung zwischen der Zahnreihen öffnet sich der Biss. In Kombination mit myofunktioneller Therapie lässt sich innerhalb weniger Monate behandeln.
Progenie/Kreuz-/Kopfbiss
Charakteristika sind entweder Kreuzbiss oder Kopfbiss im Frontzahnbereich oder Seitenzahnbereich. Ursache dafür können Zahn- und/oder Kieferfehlstellungen durch eine Überentwicklung des Unterkiefers bzw. Unterentwicklung der Oberkiefers, genetisch, bzw. Traumabedingt. Erst nach Analyse kann die entsprechende Behandlungsmethode angewendet werden.
Nichtanlage (Aplasie)
wenn bleibenden Zähne nicht vorhanden sind, kann durch frühzeige Behandlung strategischerweise die Verzahnung so gestaltet werden, um spätere Massnahme, wie eine Implantatversorgung, zu vermeiden.
Fehlbildungen
Bei Fehlbildungen oder Krankheiten kann das Wachstum im Kopf- und Gesichtsbereich beeinträchtigt werden. Je nach Befund wird der individuelle Behandlungsplan erstellt.